Allein in den ersten Monaten 2020 fielen zahlreiche Bäume, Sträucher und Stauden den Kettensägen der LINZ AG zum Opfer. Der Wald im Wasserwald hat sich mittlerweile so sehr gelichtet, dass von Wald nicht mehr gesprochen werden kann.
Es heißt, der Schädlingsbefall machte das erforderlich. Zuletzt war im Wasserwald auf einem Werbeaufsteller zu lesen, dass das massive Abholzen als Durchforstungsmaßnahme mit Blick auf den Grundwasserschutz nötig geworden sei. All das mag zutreffen. Zweifel sind dennoch begründet, vor allem weil es dazu so gut wie keine Informationen gibt und die Maßnahmen über die letzten Jahre betrachtet nicht den Eindruck machen, als folgten sie einem klaren Konzept.
Warum neben Bäumen auch die vielen Sträucher und Stauden radikal umgeschnitten werden mussten, bleibt schleierhaft. Es scheint, als hätten die Verantwortlichen in der LINZ AG das Bild eines Parks vor Augen, das sie in Hochglanzmagazinen gesehen haben. Auch denkbar, dass Verantwortliche von Workshops und Fortbildungen zurück kamen und sich unversehens ans Werk machten, auch in Linz den Wasserwald umzukrempeln. Es ist traurig, sehr traurig.
Dass dieses Kettensägen getriebene Umschneiden von Bäumen und Sträuchern auch negative Folgen für das Stadtklima hat, ist in der LINZ AG wohl niemandem bewusst. Gut 20 Prozent der Bäume wurden in den letzten Jahren umgeschnitten. Damit werden auch gut 20 Prozent weniger CO2 Schadstoffe umgewandelt. Alle sprechen von Überhitzung der Stadt und von Fassadenbegrünung, während zur gleichen Zeit Bäume in einer der größten Grünflächen in der Stadt in großer Zahl gefällt werden. Tragen in der LINZ AG wirklich die richtigen Leute für den Wasserwald Verantwortung? Kaum zu glauben.