Das Wasserschutzgebiet in Linz ist das größte Hundeklo der Stadt
Der Wasserwald, ein im Süden der Stadt Linz gelegenes Wasserschutzgebiet, das als Hundefreilauffläche ausgewiesen wurde, hat sich in den letzten Jahren zum wohl größten Hundeklo der Stadt entwickelt. Wöchentlich verrichten dort schätzungsweise mehr als 1000 Mal Hunde ihr Geschäft. Es sind nicht nur Hundehalter aus der näheren Umgebung, sie kommen aus ganz Linz, Urfahr Umgebung, Linz Land, aber auch aus Steyr, Wels und Eferding kommen Autos mit Hunden zum Wasserwald.
Viel Hundehalter kümmern sich nicht um das Hundehaltegesetz
Viele Hundehalter halten sich an die Regeln. Sie räumen die Hundstrümmerl weg. Es gibt aber viele rücksichtslose Herrchen und Frauchen, denen es gar nicht in den Sinn kommt, die Exkremente ihrer Hunde zu entsorgen. Darüber ärgern sich nicht nur alle anderen Parkbenutzer, sondern auch viele andere Hundehalter. Dabei ist das Entsorgen von Hundeexkrementen gesetzlich vorgeschrieben. Verstöße werden laut Auskunft mit 100 Euro geahndet. Das gilt auch für Hundefreilaufflächen.
§ 6 Mitführen von Hunden an öffentlichen Orten
(3) Wer einen Hund führt, muss die Exkremente des Hundes, welche dieser an öffentlichen Orten im Ortsgebiet hinterlassen hat, unverzüglich beseitigen und entsorgen.
Das Trinkwasserreservoire wird von Hunden „zugeschissen”
Die Stadt Linz rühmt sich, dass das Trinkwasser in der Stadt zu 100 Prozent aus Grundwasser gewonnen wird. Was aber unternehmen Magistrat und Linz AG, um dieses Grundwasser vor Verunreinigungen zu schützen?
Fäkalkeime von teils beachtlich großen Hundstrümmerl stellen dabei das wohl geringere Gesundheitsrisiko dar, da diese weitgehend natürlich abgebaut werden und schließlich mit Chemieeinsatz in der Wasseraufbereitung abgetötet werden (bzw. hoffen wir, dass das so ist).
Fragen Sie einen Tierarzt, so wird dieser die Belastungen durch Medikamente, wie Antibiotika, als deutlich riskanter darstellen. Diese werden weder natürlich abgebaut, noch können sie chemisch unterdrückt werden. Sie gelangen mehr oder weniger ins Trinkwasser. Laut Auskunft der Linz AG zeigten Untersuchungen bislang allerdings keine gesundheitsschädlichen Belastungen.
Alleine die Vorstellung, dass das Trinkwasser in Linz aus dem größten Hundeklo der Stadt stammt, ist schon mehr als unappetitlich. Zudem wird mit Tierfäkalien verunreinigtes Heu verfüttert, was auch unterbunden werden müsste.
Wie kann man in der Wasserschutzzone II (Engere Schutzzone), teilweise Schutzzone I (Fassungszone) eine Hundefreilauffläche einrichten?
Wie kann man den Bürger*innen einer Stadt zumuten, dass sie Wasser trinken, in der Vorstellung es stamme aus einem Gebiet das von Hunden geradezu zugeschissen
wird?
In Trinkwasser-Schutzgebiete Leitlinie für Oberösterreich
heißt es:
Schutzzone II (Engere Schutzzone)
Diese Zone soll einen dauerhaften Schutz vor mikrobiellen Verunreinigungen bieten und ein anthropogen weitgehend unbeeinflusstes Zuströmen zur Wasserfassung gewährleisten.
Ich stelle infrage, dass diese Vorgabe im Wasserwald erfüllt wird. Politik, Stadtverwaltung und LINZ AG sind gefordert.


Von Hundekot kontaminiertes Heu wird an Tiere verfüttert
NIcht weniger unappetitlich ist der Umstand, dass das von Hundekot kontaminierte Heu verfüttert wird. Für Biobauern ein absolutes No-Go. Es gibt aber Abnehmer des billigen Heus, die es ungeniert verfüttern. Dabei ist bekannt, dass sich Rinder durch Hundekot mit Parasiten infizieren können. Bakterien wie Clostridium perfringens, Escherichia coli, Enterococcus faecalis wurden in vergleichbaren Untersuchungen nachgewiesen.
Das trifft nicht nur für die Hundefreilaufflächen zu. Nachdem Hundehalter ihre Hunde auch auf landwirtschaftlich genutzte Flächen auslaufen lassen, sind Landwirte geschädigt, die sich letztlich nicht wirksam dagegen zur Wehr setzen können.
Es stellt sich also die Frage, warum die Linz AG und der Magistrat Linz nichts unternehmen, um das zu verhindern.
Mistkübel gehen über mit vollen Hundekotsackerln
Immer mehr Hundehalter räumen die Exkremente ihrer Hunde weg und werfen die Hundekotsackerl in Mistkübel, bis auf manche Ignoranten, die sie in die Baumkronen schleudern. Den vermehrt aufgestellten Hundestationen und zunehmender Einsicht der Hundehalter dürfte das geschuldet sein.
Es wurden allerdings im selben Zeitraum keine zusätzlichen Mistkübel aufgestellt. Auch wurde die Frequenz, in der sie geleert werden, nicht erhöht. So wundert es nicht, dass die die Mistkübel übergehen, mit Müll und Hundekotsackerl.
Problematisch ist zudem, dass die meisten Mistkübel neben Sitzbänken aufgestellt sind. Wenn der Hundekot in den Sackerl an warmen Tagen, mehr noch an heißen zu dampfen anfangen, fängt es teilweise erbärmlich an zu stinken. Sich auf die Bänke zu setzen ist dann nur noch Hartgesottenen möglich.
Daher wäre es dringend erforderlich, dass zusätzliche Mistkübel speziell für die Hundekotsackerl aufgestellt werden und vor allem die Mistkübel häufiger geleert werden.





4 Kommentare, 1 webmention
Webmention von: linz.genba.org Besucher
https://linz.genba.org/linz-ag-forstarbeiten-schoengeredet
Vor vier, fünf Jahren wurde die massive Abholzung im Wasserwald noch mit Schädlingsbekämpfung begründet. Heute redet man von nachhaltigem Gewässerschutz. Ein Schönreden einer Zerstörung
Kommentar von: Moser Paula Besucher
Ich habe selbst Hunde, seit ich klein war, immer schon gehabt. Ich geh mit meinen Hunden auch im Wasserwald spazieren. Und ich ärgere mich selbst über die, die die Haufen ihrer Hunde einfach liegen lassen. Manche sind sogar stolz darauf und meinen, dass man sich ja nicht entmündigen lassen darf. “Wenn mein Hund wo hinscheißt, dann scheißt er halt wo hin. Mich kratzt das nicht. Deswegen geh ich ja in den Wasserwald.” Das bringt mich richtig in Rage. Immerhin kommen alle Hundehalter, auch die, die sich an die Regeln halten, in schlechten Ruf.
Daher bin ich der Meinung, dass die Uneinsichtigen konsequent bestraft gehören. Aber so lange da nichts passiert, wird sich nichts ändern. Schlimmer noch, es werden sich wohl auch viele derer, die sich bislang an die Regeln halten, nicht mehr daran halten.
Und zum Wasserschutzgebiet: Auch ich finde es schon grauslig, dass ausgerechnet in der Linzer Wasserschutzzone so viele Hunde ihre Haufen machen dürfen.
Kommentar von: Liselotte Mager Besucher
Wer bitte kommt auf so eine absurde Idee, eine Wasserschutzgebiet, noch dazu die engere Zone, als Hundefreilauffläche freizugeben? Das kann wirklich nur Politikern einfallen. Da wirbt die Stadt Linz mit der hohen Qualität des Trinkwassers. Unglaubwürdig. Seit ich das gelesen habe, fällt mir bei jedem Schluck Wasser aus der Leitung, den ich trinke, ein, dass das aus einer Gebiet stammt, das, wie es der Autor formuliert, von „Hunden geradezu ‚zugeschissen’ wird.
Kommentar von: Melanie Besucher
Heute stürmte wieder so ein wilder Hund auf mich zu und bellte mich mit fletschenden Zähnen an. Ich dachte schon, er beißt mich. Ich war wie gelähmt und musste mir dann obendrein die zynische Bemerkung gefallen lassen, dass der Hund nichts tut, wenn man sich richtig verhält. Wie gnädig.
Kommentar von: Ganglmayr Besucher
Grauslig, die Vorstellung, dass der Magistrat der Stadt Linz undie Linz AG Hundebesitzer einladen genau dort ihre Viecher äußerln zu führen, wo das Trinkwasser der Stadt her stammt. Auch wenn es nicht gesundheitsgefährdend sein sollte, es ist eklig und widerlich.
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