Was genau unter „Linzer Methode” in der „Linzer Stadtstrategie 2022” zu verstehen ist, wird trotz der zwei Seiten auf der sie dargelegt wird, nicht klar. Vieles deutet darauf hin, dass es um die Art und Weise der Einbindung und Aktivierung der Bevölkerung geht, um die dezentrale Entwicklung der Stadt und die Fokussierung auf Nachbarschaften, um die emotionale und soziale Bindung zur eigenen Wohnumgebung zu erhöhen. S. 12 Es geht aber nicht nur darum. Denn um das zu ermöglichen werden weitreichende Forderungen aufgestellt, nach einer „neuen Struktur in der Verwaltung”, nach einem neuen Verständnis für Stadtplanung und Stadtentwicklung, auch diese „inhaltlich, organisatorisch und personell neu auf[zu]stellen”. S. 13 Dass die AutorInnen dabei den Begriff „Methode” eher umgangssprachlich im Sinne von „Herangehensweise” verwenden, ist wohl eher mangelnder Kenntnis des Begriffs geschuldet. Auf die begrifflichen Schwächen des Linzer Strategiepapiers wurde in einem anderen Beitrag schon hingewiesen.
Tag: "Stadtentwicklungsstrategie"
Die Stadtplanung in Linz ist intransparent und teils heftiger Kritik ausgesetzt. Arch.Pro.Linz wollte von renommierten Experten in Verbindung mit Architektenkammer, Kuntuniversität Linz und architekturforum oberösterreich wissen, wie sie zur gegenwärtigen Praxis der Stadtplanung in Linz stehen. In diesem Beitrag bat Arch.Pro.Linz DI Heinz Plöderl zum Interview. Er ist Architekt und Sektionsvorsitzender in der Architektenkammer OÖ/ Sbg.
Die Stadtplanung in Linz ist intransparent und teils heftiger Kritik ausgesetzt. Arch.Pro.Linz wollte von renommierten Expert*innen in Verbindung mit Architektenkammer, Kuntuniversität Linz und architekturforum oberösterreich wissen, wie sie zur gegenwärtigen Praxis der Stadtplanung in Linz stehen. In diesem Beitrag bat Arch.Pro.Linz Univ. Prof. Dr. Siegfried Atteneder zum Interview. Er lehrt Architektur an der Kunstuniversität Linz (ufg) und ist dort Leiter des Fachbereichs Architektur.
Auch in Linz ist eine Stadtstrategie ohne ein Kapitel zu „Digitalisierung” kaum vorstellbar. Entsprechend kommt „Digitalisierung” in der „Linzer Stadtstrategie 2022” vor. Allerdings bleibt man nach einer kritischen Lektüre des Textes unbefriedigt und ratlos zurück. Es finden sich viele Phrasen und Allgemeinplätze, nur selten ein tragfähiger Ansatz, der die Stadt Linz in der Zukunft fitter machen könnte.
Aspekte, wie die Stadt mit einem „digital Gap” umgehen kann, also mit dem Umstand, dass es viele Menschen gibt, die aufgrund ihres Alters, altersgemäßer Einschränkungen, Behinderungen und Handicaps nur schwer Zugang zur Digitalisierung finden, sucht man vergeblich. Ebenso werden die negativen Auswirkungen der „Digitalisierung” ignoriert, die zwangsläufigen Umschichtungen am Arbeitsmarkt beispielsweise, die vielen Angst macht. Es wird viele Berufe und Tätigkeitsfelder schon in naher Zukunft nicht mehr geben und nicht alle werden in der digitalen Ökonomie einen gleichwertigen Arbeitsplatz finden können, vor allem ältere Menschen und Menschen mit geringer Bildung. Wie wird die Stadt Linz solchen Herausforderungen begegnen? Die „Linzer Stadtstrategie 2022” liefert dazu weder weiterführende Fragen noch Antworten. Aber auch diese Menschen gehören zu Stadt und das scheinen die Autor*innen zu übersehen.